Deine Freiheit , Wahl
Interview

Interview mit Ministerpräsident Volker Bouffier

Lesedauer: 3 Minuten

Ein Artikel von Maximilian Stock.

Ursprünglich hatten wir vor, das Interview als Video zu veröffentlichen, leider wurde die Tonspur nicht aufgezeichnet. Deshalb findet ihr hier das Gespräch in Textform, korrigiert von der Staatskanzlei.

Sind Sie weiterhin der Meinung, dass mit einem Kanzlerkandidaten Armin Laschet der Regierungsauftrag wieder an die CDU geht?
Ja. Die Umfragen sehen zwar momentan nicht so gut aus. Aber wir haben mit Armin Laschet einen guten Kandidaten.

Ist die CDU richtig mit der Frage des Kanzlerkandidaten umgegangen
Der Parteivorstand der CDU ist ein gewähltes Gremium, das aus mehr als 60 Mitgliedern besteht, und wir haben uns mehrheitlich für Armin Laschet entschieden. Natürlich hatten wir mit Armin Laschet und Markus Söder zwei geeignete Kandidaten, aber jetzt ist Armin Laschet gewählt. Wir schauen jetzt alle nach vorne und kämpfen.

Haben Sie in den letzten elf Jahren als Ministerpräsident einmal darüber nachgedacht, Parteivorsitzender der CDU und damit womöglich Kanzler zu werden?
Nein. Ich bin gerne Ministerpräsident hier in Hessen.

Würden Sie für ein Bundesministerium Hessen verlassen wollen?Nein, das habe ich nicht vor. Als Ministerpräsident hat man thematisch viel breiteren Einfluss als ein Mitglied der Bundesregierung.

Sind Sie zufrieden mit diesjährigen Wahlkampf der CDU?
Der Wahlkampf ist leider nicht optimal angelaufen. Es stehen zu wenig Inhalte und zu viele Nebensächlichkeiten im Vordergrund. Dabei stehen wir vor großen Herausforderungen, wie beispielsweise die Folgen der Pandemie zu meistern und Klimaschutz und Wohlstand zusammenzubringen.

Eineinhalb Schuljahre konnten, bedingt durch die Pandemie, nicht, wie geplant, durchgeführt werden. Gibt es konkrete Lösungsansätze, außerhalb einer Ferien-Akademie, den verpassten Stoff nachzuholen?
Wie Sie richtig gesagt haben, haben wir die Ferien-Akademie ins Leben gerufen, an welcher jetzt über 40.000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen haben. Es soll aber auch punktueller gearbeitet werden. So sollen, wenn bestimmte Fächer ausgefallen sind, diese jetzt nachgeholt werden. Auch stellen wir jetzt schon ein großes außerschulisches Angebot bereit. Das Ziel ist aber klar: Wir wollen am Präsenzunterricht festhalten. In den ersten beiden Schulwochen wird jeder Schüler und jede Schülerin dreimal wöchentlich getestet. Auch kann jetzt jeder über zwölf Jahren mit Empfehlung der StiKo geimpft werden. Ich glaube, dass ist ein wichtiger Schritt. Denn klar ist auch, dass in absehbarer Zeit, Geimpfte und Genesene ein recht freies Leben führen können und alle anderen regelmäßig getestet werden müssen.

Wie beurteilen Sie die Einführung der „Bundesweiten Notbremse“? Hessen war eines der Länder, welches die Beschlüsse der Bund-Länder- Konferenz meist konsequent umgesetzt hat.
Ich habe mich nie am Kräftemessen, wer ist härter, schneller, öffnet früher, beteiligt. Wie beurteilen Sie die Einführung der „Bundesweiten Notbremse“? Hessen war eines der Länder, welches die Beschlüsse der Bund-Länder- Konferenz meist konsequent umgesetzt hat.

Können wir in dem kommenden Schuljahr auch wieder ohne Corona-Regeln klarkommen? (Anischa 6)
Ob wir ganz ohne Regeln klarkommen? Das kann ich nicht versprechen. Eines ist aber klar: Wir wollen den Präsenzunterricht beibehalten.

Warum sollten junge Leute wählen gehen? (Annika 10)
Dass junge Leute wählen gehen, ist wichtig, um mit über ihre Zukunft selbst bestimmen zu können. Denn wer nicht wählen geht, gibt seinen Einfluss auf Entscheidungen aus der Hand.

Was denken sie über das Thema: Wahlrecht ab 16? (Lukas Q12)
Ich bin der Meinung, dass das Wahlalter nicht gesenkt werden sollte. Das Wahlrecht sollte einhergehen mit der Volljährigkeit.

Wie fühlt es sich an, Ministerpräsident zu sein? Wie schaffen sie das alles? (Melia 7)
Es ist eine Aufgabe, die mich erfüllt. Jetzt rede ich zum Beispiel mit Ihnen, gleich treffe ich mich mit einem Bündnis für Naturschutz. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass man natürlich nicht viel Freizeit hat. Da bin ich auch meiner Familie sehr dankbar, die das akzeptiert, und zwar schon ziemlich lang.